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Bericht vom 10.03.2018:
Sabine Asgodom moderiert Frauentag
Region - 100 Jahre Frauenwahlrecht 1918-2018, das gab es in diesem Jahr zum 14. Internationalen Frauentag 2018 im Kreishaus zu feiern. Das Thema des diesjährigen traditionellen Tages hieß „Lebe wild und unersättlich“, wozu der Landkreis ca. 200 Frauen aus allen Teilen des Landkreises für 3 Stunden ins Hildesheimer Kreishaus geladen hatte, wobei als Moderatorin die bekannte Sabine Asgodom aus München gekommen war. Sie ist Speaker, Autorin und seit 25 Jahren Leiterin einer Coach-Akademie. Nach vielen interessanten Denkanstößen durch Asgodom, trafen sich die Damen im Foyer zu munteren Diskussionen, bei spritzigen Getränken und leckeren Häppchen. Für den musikalischen Rahmen sorgte das Duo Laura Mann (Gesang) und Andreas Unsicker (Flügel) von der „TfN Musical-company“. Viele Chansons kamen zu Gehör, die Laura Mann mit Gestik und Mimik phantastisch überzeugend zur Schau stellte. Dabei kamen auch Jazz-Titel zu Gehör und zahlreiche Lieder aus Musicals, die in Hildesheim beim TfN auf dem Programm stehen.
Angela Geweke, die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Hildesheim, war bei ihrer Begrüßung sichtlich überrascht vom starken Publikumsinteresse, denn rund 200 Frauen waren aus Anlass des „Internationalen Frauentages 2018“ ins Kreishaus gekommen waren. Sie merkte an: “Wir haben noch nie so ein volles Haus gehabt“. Sie erwähnte, dass dieser traditionelle alljährlich begangene besondere Tag in diesem Jahr eine zusätzliche Bedeutung erfährt. Denn markante Frauen haben vor 100 Jahren das Frauenwahlrecht mit Erfolg erstritten und sich damit ein Denkmal gesetzt im Kampf um die Frauenrechte“, so Geweke. Dabei mussten auch patriarchalische Strukturen überwunden werden. Während die Frauen aus dem näheren Ausland wie aus der Türkei beispielsweise noch immer an diesem Jahrestag auf ihrer Fahne stehen haben „Keine Gewalt gegen Frauen“, „Keine Vergewaltigungen“, sind die Frauen in Deutschland schon einen Schritt weiter, wenn auch die „Me-Too Debatte“ mit Recht geführt werde. In Deutschland muss allerdings noch für Parität gekämpft werden. So führen die deutschen Frauen einen Kampf gegen Geschlechterbenachteiligung in der Arbeitswelt, u.a. in den Firmenspitzen. Aber auch ist immer noch das Prinzip „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ unter Männern und Frauen nicht erreicht worden. Geweke bedankte sich bei den vielen Unterstützerinnen für das Bewirten am Frauentag. Wenn man den Blick zurückwirft, fällt einem auf, dass Frauen früher keinen Arbeitsplatz annehmen durften ohne Genehmigung ihres Ehemann, auch die Einrichtung eines Kontos war ihnen nicht erlaubt, oder einen eigenen Haushalt zu führen, so Geweke. „Klara Zetkin, geb. 19.3.11 führte einen Kampf für die Frauen und ging zur Demo auf die Straße“. Es ging damals nie ohne persönliche Opfer. Dabei erwähnte sie auch Marie Juchacz:„Es gibt noch viel zu tun!“
Auch Waltraud Friedemann(SPD), die stellvertretende Landrätin richtete Grußworte an die Damen. Sie bedauert, dass der Anteil der Frauen im Kreistag von 30 Prozent auf 22% geschrumpft sei. Was die Gleichstellungsbeauftragten betrifft, gibt es schon wieder 5 Kommunen ohne Beauftragte, bedauert sie. Dann hat sie sich den Kreistag angesehen, da sind in 3 Fraktionen Frauen und in 4 Fraktionen keine einzige Frau. „Wir hatten einmal 50% Frauen und 50% Männer“, sagt sie. Was wir brauchen ist ein Parité-Gesetz, damit die Parität erreicht werden kann, so Waltraud Friedemann. „Dann erreichen wir auch eine Veränderung“. Sabine Asgodom aus München zeigte sich wie eh und je überzeugend, durchsetzungsstark mit viel Esprit, aber auch starkem Humor. „Denn mit Humor kann man am meisten überzeugen“, wie sie erläutert. Dabei brachte sie unendlich viele Beispiele und ermunterte die Frauen, selbstbewusster aufzutreten als bisher. Wer zaghaft auftritt beim Bewerbungsgespräch hat schon verloren. Die Erfahrung hat gelehrt, wenn jemand ein niedriges Gehalt fordert, sagt der Arbeitgeber sofort „Ja“. Stellt man aber an sich und die neue Firma hohe Ansprüche, dann gilt man auch mehr und kann eine bessere Position einnehmen. Sie rät den Frauen: „Man sollte sich die Freiheit nehmen, Entscheidungen zu treffen, und sich von allgemeinen Vorstellungen abzusetzen und so von Rollenfesseln befreien.
Asgodom stellte in einer Satire das Verhalten von Frauen dar, wenn es um Teilhabe geht. Sie demonstrierte wie es aussehen könnte, wenn der Frauentag 2020 organisiert werden soll. Dabei veröffentlicht eine Gruppe engagierter Frauen zum 8.3.2020 ein Manifest. „Frauen treten heraus, kämpft mit uns für eine gerechte Teilhabe der Frauen in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik und gibt den Aufruf in Facebook weiter. Die Resonanz der Frauen folgt umgehend: Cordula: „Bin dabei, muss aber noch meinen Mann fragen, der hat Spätschicht“. Diane „Wäre schon gern dabei, kriege aber bei meinem Chef nicht frei“ Elfriede: „Wäre nur dabei, wenn auch Männer mitmachen dürfen. Mit denen arbeite ich sowieso viel besser zusammen.“ Thea: „bin sicher nicht dabei. Ich finde das jetzt echt ungerecht den Männern gegenüber“. Verena: „Wäre dabei, wir sollten aber erst einmal die Begriffe Frieden und Gerechtigkeit definieren“. Xenia “Bin nur dabei, wenn sichergestellt ist, dass die anderen auch alle dabei sind.“ Zara: An diesem Tag bekommt ihr bei uns 20% Frauentags-Rabatt: kaufen, kaufen, kaufen“. Jutta: „Mein Therapeut meint, für mich ist es noch zu früh. Bitte fragt nächstes Jahr nochmal an“. Marianne: „Ich wäre schon dabei, aber weiß nicht, ist das nicht auch gefährlich?“ Nena: „Wo soll ich singen?“.
Dann gab sie den Frauen noch viele Merksätze mit auf den Weg:Unser Selbstbild bestimmt unseren Erfolg. Da schwirren noch immer Sätze herum wie: Sei wie das Veilchen im Moose….“. Es ist so schade, dass sich Frauen immer auf das Negative konzentrieren würden. Zum Schluss der Veranstaltung erhielt Asgodom von Angela Geweke einen edlen Tropfen für einen beschaulichen Abend. Der Nachmittag klang mit Chansons aus und einem gemütlichen Miteinander bei Sekt und Häppchen.

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